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Newsletter Polludoc Mai 2025

Ein paar wichtige Frühlings-News zu Polludoc

Entsorgung asbesthaltiger Rückbaumaterialien

Wie im letzten Newsletter mitgeteilt, ist der vom BAFU beauftragte Bericht „Entsorgung asbesthaltiger Rückbaumaterialien“ final verfügbar und per sofort gültig. Das Kapitel Entsorgung wurde in jedem Factsheet überarbeitet und an den neuen Bericht angepasst. Sie brauchen also nicht mehr den ganzen Bericht zu lesen, sondern finden alles wichtige direkt in den einzelnen materialspezifischen Polludoc-Factsheets.

Weitere umgesetzte Anpassungen auf Polludoc

Die drei Factsheets zu Gips, Holzverbundstoffen und künstlichen Mineralfasern (KMF) sind neu auch auf Italienisch verfügbar.

Polludoc-Unterstützer

Werde auch Du (oder Deine Chefin, Dein Chef) Polludoc-Unterstützer! 

Polludoc ist für alle BauschadstoffgutachterInnen in der Schweiz ein unverzichtbares Tool in der täglichen Arbeit. Dies beweisen die ca. 1'000 Aufrufe der Website pro Tag. Damit Polludoc aktuell und attraktiv bleibt, braucht es laufende Aktualisierungen und Unterhalt, und dies verursacht einiges an Arbeit. Die Hälfte des entsprechenden Aufwands wird von den Kantonen getragen. Für die zweite Hälfte des Budgets sind wir aber auf privatwirtschaftliche finanzielle Unterstützung angewiesen. 

Als Polludoc-Unterstützer leistet ihr einen jährlichen finanziellen Beitrag und werdet dafür mit Namen auf der Polludoc-Website als Unterstützer aufgeführt (für etwas mehr Geld auch mit Logo). Wir haben die Bedingungen für Polludoc-Unterstützer angepasst, da wir festgestellt haben, dass die bisherige Formulierung bzgl. Festsetzung der Jahresbeiträge viele Unternehmungen davon abgehalten haben, einen entsprechenden Beitrag zu leisten. Wir sind der Meinung, dass die neue Regelung viel attraktiver gestaltet ist und möchten euch ermutigen, mit euren Unternehmen in den Kreis der Polludoc-Unterstützer einzutreten. Schliesslich ist die Homepage mittlerweile ein kaum verzichtbares Hilfsmittel für alle BauschadstoffgutachterInnen.

Werde also heute noch Unterstützer! Die Bedingungen und das Formular findest Du auf der Polludoc-Webseite.

PFAS in der Bausubstanz

Im Auftrag von Bund und Kantonen wird sich Polludoc in nächster Zeit mit PFAS in der Bausubstanz beschäftigen. Dazu brauchen wir auch Eure Mithilfe!

PFAS sind seit einiger Zeit regelmässig in der Presse vertreten. Die Stoffgruppe der Per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) umfasst mehr als 10'000 verschiedene Verbindungen. Einige dieser Verbindungen werden in der Umwelt nur sehr langsam oder gar nicht abgebaut. Aufgrund ihrer toxikologischen Eigenschaften können die Verbindungen daher zu einer Umwelt- und Gesundheitsgefährdung führen.

PFAS sind aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften in vielen Baumaterialien enthalten. Auch nutzungsbedingt kann es zu Einträgen von PFAS in die Gebäudesubstanz kommen, z.B. durch Schäume aus Feuerlöschanlagen. Bei Untersuchungen des BAFU wurden in Proben der Feinfraktion von Mischabbruch PFAS nachgewiesen. Von einigen Bauherren wird bereits eine PFAS-Freiheit von Baumaterialien gefordert. Diese Forderung dürfte auch auf eingesetzte RC-Materialien anwendbar sein. Aufgrund obiger Ausgangslage ist eine absolute PFAS-Freiheit bei RC-Materialien aus Rückbaumaterialien jedoch vermutlich nicht erreichbar.

Bei einer Deponierung von PFAS-haltigen Rückbaumaterialien kann es aufgrund der Wasserlöslichkeit der PFAS zu unerwünschten PFAS-Belastungen der Deponie-Sickerwässer kommen. So wurden in Messungen von Sickerwässer von Deponien Typ B erhöhte PFAS-Gehalte angetroffen.

Für die Untersuchung, Beurteilung und Klassierung von PFAS in Rückbaumaterialien fehlen zur Zeit klare Vorgaben oder Empfehlungen. Im weiteren fehlen klare Vorgaben zu den optimalen Entsorgungswegen. Dadurch entsteht in der Branche eine grosse Rechtsunsicherheit.

Aus obigen Gründen soll Polludoc im Auftrag des BAFU / Cercle-Déchets über die nächsten 2 Jahre ein schweizweit einheitliches Vorgehen zum sicheren, umweltgerechten und wirtschaftlich tragbaren Umgang mit PFAS-belasteten Materialien in der Gebäudesubstanz entwickeln. Dazu sollen Grundlagen und Empfehlungen für Vorgaben in den Bereichen Beprobung, Analysenmethoden, Klassierung, Sanierung und Entsorgung von PFAS-belasteten Rückbaumaterialien erarbeitet und auf Polludoc als Stand der Technik aufgeschaltet werden.

In diesem Zusammenhang ein Aufruf an alle: Bitte teilt eure anonymisierten PFAS-Resultate, welche ihr in euren Projekten gesammelt habt, mit Polludoc (info@polludoc.ch). Die Angaben sind bestenfalls Analysenberichte, können aber auch formlose Angaben sein. Mindestens enthalten sein sollen aber in jedem Fall der untersuchte Materialtyp und der PFAS-Gehalt (mit Angabe der analysierten PFAS-Einzelsubstanzen).