Cheminées, Kamine und Holzöfen mit Asbest
Cheminées, Kamine und Holzöfen mit Asbest
Bis zum Verbot von Asbest wurde in vielen Cheminées, Kaminen, Kachelöfen, Kanonenöfen, Holzöfen, Ölöfen etc. Asbest eingebaut. Konkret geht es um folgende Elemente:
- Dichungsschnüre oder Leichtbauplatten um Öffnungen (insbesondere Ofentüren)
- Dilatationsfugen mit Leichtbauplatten oder Schnüre
- Ummantelungen mit Leichtbauplatten
- Leichtbauplatten und Faserzement unter oder hinter Kaminsims
- Leichtbauplatten unter Aschekasten
- Fliesenkleber
- ...
Schamotte hingegen gelten als nicht asbestverdächtig (können kein Asbest enthalten).
Für Elektro-Speicheröfen siehe hier.
Gesundheitsgefährdung
Sans intervention
Vom Material und der Lage abhängig. Kann erheblich bis gross sein.
En cas de travaux
Vom Material abhängig. Oft erheblich.
Diagnostik
Offen verbaute Teile sind zu untersuchen. Versteckt verbaute Teile können oft erst beim Abbruch wirklich angeschaut werden.
Da Kamine aus den Jahren 1945 bis 1990 oft asbesthaltige Materialien enthalten, die erst beim Rückbau zum Vorschein kommen können, werden Kamine / Holzöfen etc. oft ohne Untersuchung als asbesthaltig klassiert, und es wird dem Rückbauer/Sanierer die Verantwortung für die genauere Untersuchung / den fachgerechten Rückbau überlassen.
Sanierung/Entfernung
Da Asbest in Öfen, Kaminen und Cheminées sehr häufig vorkommt, aber diese Bauteile oft nicht im Vornherein untersucht werden können, wird bei Objekten aus den 1945 bis 1990-Jahren vermehrt verlangt, dass Öfen, Kamine und Cheminées nur unter Schutzmassnahmen (Einhausung, Unterdruck mit H-Filter, Einfachschleuse sowie PSA) rück- oder umgebaut werden sollten.
Detaillierte Informationen finden sich im Suva-Merkblatt 84063 für Plattenleger/Ofenbauer.
Entsorgung
Von der Anwendung abhängig.
Allgemeine Bemerkung: In der Westschweiz gilt die interkantonale Vollzugshilfe «Entsorgung von asbesthaltigen Abfällen» vom Dezember 2016. Für die Deutschschweiz und das Tessin existiert zum jetzigen Zeitpunkt keine vergleichbare Vollzugshilfe. Das BAFU erarbeitet zur Zeit entsprechende Vorgaben (Vollzugshilfe «Entsorgung asbesthaltiger Abfälle» zur VVEA). Sobald diese Angaben des BAFU vorliegen, werden diese in Polludoc integriert. Bis dahin sind die in der Deutschschweiz in der Praxis gängigen Entsorgungswege und -vorgehen auf Polludoc aufgeführt (keine Berücksichtigung von kantonalen Spezialanforderungen ausser für die Kantone der Romandie). Zudem sind bzgl. Entsorgung auch die Suva-Factsheets 33063 und 33064 zu berücksichtigen. Die Angaben hier sind daher mit Vorsicht zu geniessen.
Fotos
